Motoren-Sound gleicht schwerem Gewitter
Rohrdorfer »Laverda-Freunde« luden Gleichgesinnte aus ganz Deutschland ein.

Eutingen-Rohrdorf. Längst gehören Laverda-Motorräder zu begehrten Liebhaberfahrzeugen. Aus sechs Mitgliedern, Karl (Charly) Roller,Joachim März, Andreas Baur, Harry März (Ahldorf),. Wolfgang Müller (Bad Rippolsau) und Thomas Tossenberger (Großbottwar) bestehen die »Laverda-Freunde« aus Rohrdorf.

In der Landwirtschaft hatte Laverda bereits im vergangenen Jahrhundert einen guten Ruf. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte das italienische Werk in der Motorradklasse bis 200 ccm für Furore. Die 750S fuhr sich mitten ins Herz der damaligen Italofans. Der 60 PS starke Parallel Twin brachte das gut 220 kg schwere Bike auf über 170 Sachen. Lange hielt der Akteur diese Tempi aber doch nicht aus. Gab es gegen das Chassis und die Fahrleistungen kaum etwas zu sagen, musste sich die Bremsanlage etliches an Kritik gefallen lassen.

Die seltenen Motorräder waren schon immer ein Traum der sechs Laverda Freunde. Die Eigenart und die Technik der italienischen Motorräder faszinierten einfach. Eine Laverda kann nach eigenen Bedürfnissen umgebaut werden und so gleicht keine Maschine der anderen. Allerdings muss man auch fit sein und Verständnis für Technik haben. Ist es doch sehr schwer Ersatzteile zu bekommen. Dies geschieht entweder auf den Laverda­ Treffen oder wird in Eigenbau hergestellt. Manche Biker fahren für Ersatzteile nach Italien.Die Motorräder haben im Gegensatz zu den japanischen Motorrädern einen unverwechselbaren Sound. »Bei schönstem Wetter meint man es kommt ein Gewitter, wenn eine Laverda über die Straße donnert«. Wenn die sechs Freunde zu einer Motorradausfahrt fahren, ziehen sie alle Blicke der anderen Biker auf sich und Ihre Motorräder. Die Idee zu einem Club hatte Karl (Charly) Roller aus Rohrdorf. Schon nach einem Jahr bestanden die Laverda-Freunde aus Rohrdorf, der Laverdavirus ist einfach übergesprungen. Am vergangenen Samstag fand dann in Ahldorf das erste Treffen der sechs Freunde mit Idealisten aus ganz Deutschland statt. Das Treffen war ein großer Erfolg, insgesamt kamen 49 Laverda-Motorräder nach Ahldorf, was sehr selten ist und der Präsi vom Partner-Club aus Villingen-Schwenningen, dies neidlos zugeben musste.

Das Treffen soll nun auch zu einer festen Einrichtung und einmal im Jahr im September zum Ausklang der Motorradsaison stattfinden. Es werden Erfahrungen ausgetauscht, nach Ersatzteilen gesucht oder einfach nur über die Eigenschaften der einzelnen Maschinen gesprochen. Die Ehefrauen der Motorradfreaks stehen indes voll und ganz hinter dem Hobby ihrer Männer. Sie zeigten sich bei der Organisation und bei der Versorgung der Biker beim ersten Treffen als unentbehrlich. Wer Lust hat bei den Laverda-Freunden mitzumachen, kann dies gerne tun, Voraussetzung ist natürlich eine Laverda zu besitzen. 

Die Rohrdorfer Biker mit ihren heißen Maschinen präsentieren sich: (von links) Joachim März (Präsi), Harald März (Mister Orange),Karl (Charly) Roller Vize.
Foto: ge