Rohrdorfer bekommen Pokal für den schönsten Motorradstand

Mit 34 Motorrädern waren die Laverdafreunde Rohrdorf am vergangenen Wochenende auf der Retro Classics in Stuttgart vertreten. Der Laverda-Stand stieß bei der Oldtimer-Messe auf große Resonanz.

Rohrdorf. „Es hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht“, sagte Präsident Karl Roller zum Messeeinsatz der Laverdafreunde, der der erste Auftritt in dieser Größenordnung war. Die Premiere hatte gleich durchschlagenden Erfolg: Vor allem am Samstag herrschte großer Besucherandrang, und die Rohrdorfer wurden mit einem Pokal für den schönsten Motorradstand auf der Messe gekürt.

Sie hatten sich ja auch etwas Besonderes einfallen lassen. Vor jubelnder Zuschauerkulisse fuhren die italienischen Flitzer ein „Standrennen“. Stellwände erzählten mit Infos, Fotos und Comics alles über die Geschichte der Motorradschmiede in Breganze. Die Ausstellung war zugleich auch ein Nachklang zum 60. Geburtstag der italienischen Marke im letzten Jahr.

Auf 400 Quadratmetern gab es ein Eldorado für die Fans. Diese geballte Laverda-Power in den Messehallen war dem AMSC Leonberg und von dort speziell Manfred Baumann zu verdanken. Zu ihm hat man im Gäu schon lange engen Kontakt und so kam es, dass die Leonberger von ihrer Standfläche den Rohrdorfern einen Riesenteil kostenlos zur Verfügung stellten.

Ab Mittwoch wurde aufgebaut, und so langsam reihten sich Charakter-Bikes aneinander. Mittendrin einige Raritäten, wie die seltene „Segoni“ mit einem speziellen Rahmen. „Mir sind nur zwei Maschinen bekannt, die im Umlauf sind“, sagte Karl Roller. Neben der 750 SFC waren auch ein Endurance- Modell, ebenfalls mit Spezialrahmen, und eine American Eagle ausgestellt. Die wurde damals nur in den USA verkauft.

„So viel hab i uff dr Stroß no net g’seha“, staunte ein Besucher über die Oldies aus Italien. Neue Laverda-Fans kennenlernen, den Club und die Marke Laverda bekannt machen und Ansprechpartner in allen Fragen rund um Ersatzteile, Werkstatt oder Umbau sein – das waren Gründe für die Teilnahme des Rohrdorfer Clubs auf der Retro Classics. Eine italienische Lady fristet zerlegt seit 20 Jahren in einem Keller ein Schattendasein, bei einer anderen muss die Rechtsschaltung auf links umgebaut werden. „Die Laverda ist ein absolutes Liebhaber-Motorrad“, sagte Roller. Die Maschinen seien in der Zwischenzeit auf preislich hohem Niveau angekommen.

Mit 34 Motorrädern waren die Laverdafreunde Rohrdorf auf der Retro Classics in Stuttgart vertreten - Egid Schwemmer aus Schnaittenbach, Deutscher Meister 1978 auf Laverda-FORMULA 500.

Die Rohrdorfer sind mit 15 aktiven und neun passiven Mitgliedern der größte Club in Deutschland. Bei Laverda zählt auch das familiäre Miteinander, und so präsentieren sich jetzt alle Clubs gemeinsam als „Laverda Gemeinschaft Deutschland“. Dabei haben die Rohrdorfer die Federführung. „In den zehn Jahren unseres Bestehens machten wir uns wirklich einen Namen“, freute sich Karl Roller. Das jährliche Treffen bei der Firma Rebaro in Eutingen sei das größte Treffen in Deutschland. Vor sieben Jahren kannte man Piero Laverda, den Enkel des Firmengründers, nur vom Bild. Heute kennt man ihn persönlich und steht ständig in Kontakt mit ihm. „Wir sind eigentlich aufgestiegen wie Phoenix aus der Asche“, schmunzelt Roller über den Werdegang. Dass Egid Schwemmer aus Schnaittenbach, Deutscher Meister 1978 auf Laverda-FORMULA 500 und die Rennfahrerlegende Dieter Braun und Utz Raabe, Vorsitzender des MV Augusta Club Deutschland, beim Laverda-Stand vorbeischauten, hat die Rohrdorfer Mannschaft genauso gefreut wie viele Besucher aus dem Gäu.

Bericht: Südwest Presse Horb
Text: Brigitte Poensgen