Schweiz 2013

Am Samstagmittag um 13 Uhr war Treffpunkt bei Harry in Ahldorf. Fast pünktlich um 13 Uhr 30 trafen Thomas und ich bei Harry ein.

Der wartete schon ungeduldig und schwang sich umgehend in den Sattel. Ingrid seine Frau machte das obligatorische Abfahrtsfoto und los ging es zunächst über die Autobahn A 81 bis Bad Dürrheim, dann über die Landstrasse nach Bad Säckingen, dort vorbei an zwei Verkehrsschildern wo nur Schweiz aber nicht wie erhofft Aarau oder Luzern drauf stand. Als keine Abfahrt mehr kam entschieden wir uns doch dafür, einfach in Richtung Schweiz abzubiegen. Instinktiv fuhren wir wohl richtig obwohl nirgends die Strasse Nr. 24 angeschrieben war. Von da an begleiteten uns Schilder mit 40 bzw 50 km/h, wenn es gut lief stand generell 60 Stundenkilometer drauf. Das letzte Haus noch im Rückspiegel und schon das nächste Ortsschild voraus, so schlichen wir durch die Innerschweiz.

Wo ist der Nippel ?

In Aarau angekommen, stoppte ein verlorener Schraubnippel an Harrys Kupplungszug unseren Vorwärtsdrang. Da der Zug noch nicht einmal 20 Jahre auf dem Buckel hatte, sah Harry (echter Schwabe) wohl keine Veranlassung dazu einen Ersatzzug mitzunehmen. Nach kurzem Nachdenken wurde der Kupplungszug auf die rechte Seite an den noch vorhandenen Bremszugnippel umgebaut. Nach kurzer Umbauzeit ging es also wieder weiter. Rechts Kupplung und bremsen nur noch mit der 200er Grimeca Fussbremse; ein völlig neues Fahrgefühl !

Die noch ca. 30 Kilometer bis nach Schlierbach verliefen ohne Probleme und so kamen wir gegen 17 Uhr auf dem gut gefüllten Platz beim Schützenhaus an. Jürgen unser Club-Kamerad war schon da und konnte Harry mit einem Ersatznippel aushelfen. Nach erfolgter Reparatur wurde noch unser Nachtlager aufgebaut und so konnten wir uns ganz beruhigt auf einer der zahlreichen Festgarnituren niederlassen. Bei Wohlfühltemperatur und vielen Gesprächen mit unseren Schweizer Laverdafreunden, die zahlreich vertreten waren, verging die Zeit wie im Fluge und zu vorgerückter Stunde kam dann die Preisverleihung.

Den Hauptpreis in Form von Pokal und Motorradjacke für die schönste Laverda ging an unser Mitglied Thomas Kramer, dessen 1000 SFC auch 25 Jahre nach der Inbetriebnahme, noch als absolut neuwertig zu bezeichnen ist. Noch einige weitere Pokale wurden an die deutschen Laverda-Fahrer überreicht; schön zu sehen dass es hier keine Grenzen zu geben scheint. Noch vor Mitternacht bezogen wir Stellung in der Bar im ersten Stock des Schützenhauses aber die Hochpreispolitik der Schweiz zwang uns kurz nach 1 Uhr unser Zelt auf zu suchen.

gute Stimmung

Am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr kam ich im Zelt schon ins Schwitzen. Strahlend blauer Himmel und Sonne pur - aber das ist ja normal wenn Engel reisen. Als wir unser Gepäck wieder auf den Motorrädern verstaut hatten liessen wir uns zum Frühstück nieder. An dieser Stelle muss einmal ein Lob an Rene Lustenberger und sein Team ausgesprochen werden. Mit viel Mühe und Herzblut hat er das Schützenhaus in ein Laverda Eldorado verwandelt und so den Besuchern ein bleibendes Wochenende beschert. So gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Über Lenzburg führte uns der Rückweg nach Waldshut-Tiengen zum Grenzübergang. Nach ca 20 Kilometern Fahrt, kurz nach dem Ortsende in einer Kurve, rutschte das Vorderrad der prämierten SFC von Thomas auf einem schmierigen Gullideckel weg und brachte ihn direkt vor mir zu Fall. Unglaublich wie weit das Motorrad auf der Seite liegend rutscht bei einem Tempo um die 50 km/h. Fahrer und Laverda zogen sich Gott sei Dank nur leichte Blessuren zu und nach kurzer Reparatur ging die Fahrt in Richtung Grenze weiter. In Waldshut angekommen trennten sich unsere Wege. Jürgen mit seiner Tochter auf dem Sozius und Thomas der ja von Rohrdorf aus noch gute 150 Kilometer zu fahren hat, fuhren auf dem direkten Weg nach Donaueschingen und dann über die A81 nach Hause. Kai aus Stuttgart, Harry und ich fuhren über kleine Landstrassen in Richtung Schwarzwald. Kurz vor Titisee meldete Harry erneut das Fehlen des Schraubnippels und somit den Totalverlust seiner Kupplung. Dieses Mal konnte uns Kai aus den Tiefen seines Gepäcks mit einem Schraubnippel aushelfen. Mit der gewonnenen Routine der vergangenen Reparaturen konnte der Einbau mit der Tagesbestzeit von knapp 10 Minuten vollbracht werden. Das Vertrauen in den Schraubnippel war jedoch nicht allzu gross und so bogen Harry und ich in Titisee-Neustadt ab in Richtung Donaueschingen und überliessen Kai den Schwarzwald. Zügig ging es voran um wie gewohnt ohne nennenswerte Zwischenfälle um 14.30 Uhr zu Hause einzutreffen.

Bericht: Charly