Jedes Jahr Anfang Juli zieht es eine kleine Gruppe unerschrockener aus unserem Club nach Spa zur Bikers-Classics.
Das Team setzte sich aus drei Fahrern  namentlich Harry, Andi und  Helmut zusammen, ich Charly fungierte als Teamchef, Physiotherapeut,  Filmer,  Photograf,  Boxenluder, Catering und Zeitennehmer in einer Person.

Bild – vom Zeltaufbau!

Die Veranstaltung  boomt seit Jahren bekanntlich ist Sie einer der schönsten Renn-Strecken der Welt, berühmt, berüchtigt durch die O-Ruge Kurve die wirklich den ganzen Mann fordert. Donnerstag gegen 13 Uhr fuhren wir los mit zwei Transportern voll bepackt mit allem was vier Männer für ein langes Wochenende so brauchen, das wäre  jeder eine Laverda und reichlich Getränke,  ja gut ein Zelt und ein paar Ersatzteile aber nur für den Fall das ein anderer mal was braucht.

Die Anreise war von heftigen Regenschauern begleitet verlief aber problemlos, um 18 Uhr waren wir am Welcom-Center etwas abseits der Rennstrecke um uns anzumelden. Leichter Nieselregen lies nicht auf ein sonniges Wochenende hoffen aber dafür ist ja Spa bekannt, die Schlange zum Fahrerlager war schon recht lange und mit den unterschiedlichsten teils genialen Transportern  beschickt.

Eingangs Fahrerlager wird man per Motorroller an den vorgesehen Platz gebracht der dieses mal gar nicht unserem gewohnten Umfeld entsprach, weit ab, statt mittendrin und trotz heftiger Diskussion  mit dem Platzanweiser, mussten wir unser Lager auf dem neu errichteten Parkplatz aufstellen. Da wenigstens genug Platz vorhanden war, stellten wir rechts und links die Fahrzeuge ab, dazwischen sollte unser Zelt aufgebaut werden das mit neun Metern Länge genug Platz bot um auch die Laverdas trocken unterzustellen.

Bei leichtem Regen zog Harry das besagte Zelt aus dem Bus und schüttete den Inhalt auf den Boden geschätzte fünfzig Stangen lagen in unterschiedlichen Längen, Durchmessern und Varianten vor uns,  nach längerer Ratlosigkeit nahm Helmut die Sache in die Hand und was Anfangs so gar nicht zusammenpassen wollte ergab dann zu fortgeschrittener Stunde doch ein Gerüst das dem Bild auf der Verpackung doch ähnlich erschien. Die Feststellung dass da ein paar Stangen beim letzten Abbau verloren gingen störte uns  nun nicht mehr, schon eher unser Zeltnachbar der es sich mit seiner Angetrauten im fertig aufgebauten  Zelt gemütlich gemacht hatte und uns freundlich Grinsend zuprostete  während wir noch den nahen Wald als Stangenlieferant in Erwägung zogen.

Kommentare wie ,,beim Zeltaufbau der erste ``,,aber auf der Strecke der letzte`` usw. begleiteten lautstark den fortschreitenden Aufbau.

Die Nacht kam und wie von selbst stand plötzlich unser Zelt, dass  während dieser Meisterleistung auch die Getränke Ecke stark frequentiert wurde sei hier nur am Rande erwähnt. Nach dem die etwas spärliche Einrichtung (unser Catering und Elektronikmann Jürgen konnte ja nicht mit) ihren Platz gefunden hatte, gingen wir zum gemütlichen Teil über.

Der freundliche Nachbar übrigens Honda-Fahrer (wenigstens mit Egli Rahmen)  hatte schon das Licht gelöscht als wir feststellten dass wir gar keines mitgenommen hatten, dieser Umstand sollte aber dem weiteren Verlauf der kurzfristig  einberufenen Teambesprechung keinen Abbruch tun, und so hallte noch öfters unser Trinkspruch (einer spricht) alles für Laverda (dann alle) alles für den Club, durch die Morgenluft von Spa.

Kaum hatten wir es uns im Schlafsack im Transporter bequem  gemacht wurden wir durch Schläge gegen das Auto hochgeschreckt der Verdacht eines Racheaktes des Honda Fahrers (wegen der Kommentare) bestätigte sich nicht statt dessen hatte eine Windböe unser nicht befestigtes Zelt einfach ein paar Meter weiter aufs Dach gelegt, für ein Sturmerprobtes Team war es eine Kleinigkeit das Zelt am Stück wieder an seinen angestammten Platz zurück und mit reichlich Kabelbinder an die Transporter zu binden

Das neu eingeführte Verbot vor 8 Uhr darf  kein Motorrad warmlaufen,  kam uns sehr entgegen, kurz  nach 8 Uhr kam unser all morgentlicher Wecker, in Gestalt eines Endsechzigers vorsorglich mit Gehörschutz ausgestattet, so schob er täglich dreimal seine zweitackt Aermagi über den Platz um mit schwungvollen  Gasstößen  das Fahrerlager in eine Rauchfahne zu hüllen. Höchste  Zeit um die drei Laverdas der Endabnahme vorzustellen die jedes Jahr genauer prüft, in weiser Voraussicht hatte Andi noch beim 24 Stundendienst neue Bremsbeläge bestellt die auch zwei Stunden vor Abfahrt ankamen und gleich eingebaut wurden, ja die gute Vorbereitung  zahlte sich aus, und jeder bekam einen Aufkleber der die Freigabe bescheinigte.

Im Anschluss gleich zum Fahrerbriefing  wo Details zur Strecke und Verhaltensregeln bei möglichem Ausfall besprochen werden,  auch hier bekommt  man einen Aufkleber der am Helm sichtbar angebracht wird. Der Regen hatte  in der Nacht aufgehört und die Rennstrecke war abgetrocknet,  optimale Bedingungen für den ersten Lauf, hoch motiviert mit Kaffee und Marmeladebrot gestärkt machten sich unsere drei Helden auf den Weg ins Parkferme, mit der Vorgabe unserem Nachbarn dem Honda-Fahrer endgültig die rote Laterne umzuhängen. Punkt 11 Uhr war Start und für mich begann der Stress, in einer Hand den Photo in der anderen die Kamera dazu noch die Stoppuhr, fünf  Runden dauert der erste Lauf nicht allzu viel Zeit für mich, da jeder seine Rundenzeit wissen wollte, möglichst tolle Bilder von sich und beim filmen  jeden in voller Schräglage aus der 180° Kurve nach Start und Ziel in guter Qualität auf die Scheibe zu brennen.

Unsere Gruppe 5  die zu 60 % aus Laverdas bestand, wurde abgewunken und schon rollte die Gruppe 6 auf die Strecke, die Organisation war beeindruckend, mit den Seitenwagen waren 7 Gruppen eingeteilt jeweils drei/vier Läufe am Tag, dazwischen zwei mal der Lauf GP 1 u. GP 2 mit bekannten Fahrern aus vergangenen Tagen und das Training für die 4 Stunden von Spa mit 68 Teams.  Vier Läufe für unser Team am Freitag, schweren Herzens wäre natürlich lieber mitgefahren, erfüllte ich meine mir selbst auferlegte Aufgabe, meine Probleme waren dieses Jahr anderer  Natur, statt loser Schrauben oder lockerer Kette, hatte ich mit vollen Speicherkarten und leeren Akkus zu kämpfen, und das Problem bei ca. 40 orangefarbigen Laverdas  die richtigen zu filmen.

Nach dem 4. Lauf war es höchste Zeit für Körperpflege, die Duschen noch im gleichen Zustand wie letztes Jahr,  Ansprüche  darf  man hier nicht haben die Wassertemperatur entspricht der des Atlantiks also kalt, frisch geduscht war nun der Rundgang durchs Fahrerlager geplant aber schon nach  fünfzig  Meter kamen wir beim Zelt von Willi Werndel und Piet vorbei und nahmen gern die Einladung auf ,,ein‘‘ Kölsch an. Nach längerem Aufenthalt bei dem ich auf die Missstände  in unserem Haushalt  hinwies, konnten wir Dank  Piet’s Frau mit dem nötigsten versorgt wieder unser Zelt aufsuchen und dem kommenden Tag ,,entgegensehen.‘‘

Teil II - demnächst (Bilder findet ihr in der Bildergalerie)!

Bericht: Charly